Und hier ein paar News: (es gibt laufend Neues, kommt bald wieder vorbei!)) 

Aktualisiert am: 27.09.15

26. Dezember 2001: Uschi würde vermelden, dass heute mein 2. Auferstehungstag war. Ich hab mich echt geplagt und einiges zustandegebracht. Sie hat immer auf meinen linken Fuss (das ist der, der immer so steif und unbeweglich ist) geklopft und mich aufgefordert, ihn zu bewegen. Und ich habe es zusammengebracht, ihn nicht nur seitlich zu drehen, sondern ihn auch zu heben! Und das immer wieder, immer wenn sie mirs gesagt hat! Anschließend hat sie mich gebeten, AAAHHH zu sagen, das habe ich heute auch gekonnt! Mehrmals! Sogar dann, als ich schon echt müde war. Sie sagte später, ich solle versuchen, ANNA zu sagen und wenns nicht gehe, dann halt auch mit AAHH beginnen, dann würde ich Anna rufen und ich kriege ein Busserl von meiner Schwester. Ich habs getan! Juhuuuu! (Und das Bussl hab ich natürlich auch bekommen!)

24. Dezember 2001: Ich hab noch gar nicht berichtet, dass Uschi im September einen Artikel auf der Webseite DIEMUCHA.ATgepostet hat und damit den Wochensieg errungen hat. Der Artikel trägt die Überschrift "Wachkoma-Fälle im Pflegeheim" bzw. "Jugendliche im Altersheim". Und Anfang Dezember hat sie wieder den Wochensieg mit einem neuen Artikel bekommen, der hieß "Ein Beispiel an Menschlichkeit" - bzw. "Menschlichkeit siegt!". Die ganze Geschichte war heute auch in der "Kronen Zeitung" unter der Rubrik "Menschlich betrachtet" zu lesen. Entsprechende Links dazu auf der Startseite unter Presseberichte.

Heute war ich übrigens zu Hause in Oeynhausen, wir (Uschi, Peter, Anna, Opa, Opa, Cousin Hannes, Ibi, Vicky und Patrick) haben zusammen Weihnachten gefeiert! Uschi hat unsere (das war seit Jahren wirklich nur unsere!) Weihnachtsplatte "Little Drummer Boy" von David Bowie & Bing Crosby aufgelegt und hat auch prompt zu weinen begonnen. Anna stand auch bei uns, sie weinte auch. Und ich? Mir rannen die Tränen runter, als ich das sah und hörte! Ich glaube das war für die beiden MEIN Beitrag für Weihnachten, ich habe ihnen mal endlich gezeigt, dass ich eh alles höre und sehe!


Unser Weihnachtsfoto! Hier sind Patrick, Ibi, Uschi, Anna, Oma und ich
 
Auch das war zu Weihnachten! Anna und ich

26. November 2001: Ab heute ist die neue Ausgabe der "Familienwelt" im Handel erhältlich. Dort könnt Ihr auf 3 Seiten meine Geschichte lesen. Eine Kurzfassung gab es einmal im Internet, leider gibt es die Seite nicht mehr. Den gesamten Text findet Ihr HIER. Aber: im Heft selbst seht Ihr einige Fotos!
Ich habe heute mitgehört, wie meiner Mutter erzählt wurde, dass ich beim "Querbettsitzen" enorme Fortschritte mache. Unter anderem wurde bemerkt, dass ich Reaktionen zeige, wenn ich zur Seite gedrückt werde, indem ich eine Abwehrreaktion mit der Hand mache, wie wenn ich mich aufstützen will, sodass ich nicht zur Seite falle. Dann wurde noch berichtet, dass die Stehversuche auch ganz toll waren .... Übrigens vom Medikament Lioresal wurde die orale Dosis wieder etwas zurückgenommen. Angeblich im Moment nur die Gabe über die Pumpe mit 660mg/Tag.

Oktober 2001: Anscheinend bin ich in letzter Zeit deswegen so müde, weil das Medikament Lioresal, das ich über die Pumpe bekomme, nebenbei in der Gewöhnungsphase auch noch oral gegeben wird. Ich verschlafe viel Zeit, damit haben auch manchmal die Therapeuten zu kämpfen, obwohl W. der Logopäde meint, auch beim Schlafen kann man gut therapieren, weil ich dann so locker bin.

September 2001: Am 6. bin ich operiert wurden, die Lioresal-Pumpe wurde implantiert. Aber wie´s so immer ist, kämpfe ich derzeit mit den Nachwirkungen der OP. Ich bin sehr müde, kann aber seit Neuestem wieder besser schlafen. Anscheinend bessert sich mein Schlaf-Wach-Rhythmus. Wenn ich tagsüber einschlafe, dann tief und fest und ich kann kaum geweckt werden. Peter hat am Sonntag auf mich eingeredet, dass ich meine Stimme mobilisieren soll. Was mir auch gelungen ist. Ich habe auf Befehl gebrummt, immer wenn er mirs gesagt hat. Und gestern ist mir das wieder total gut gelungen. Mutti war mit Susi B. da, sie hat mir gesagt, ich soll meine Stimme einsetzen und da hab ich wieder ein paar Laute von mir gegeben.
Vorige Woche war im Help TV ein Beitrag über ein Mädchen, das mittels TCM (Traditioneller Chinesischer Medizin) aus dem Koma geholt wurde. Wir haben nun einen Arzt gefunden, der TCM macht und er wird mich demnächst anschauen. Uschi erhofft sich davon einiges .....

Noch ein Foto, das Peter und Uschi mit dem Gesundheits-Staatssekretär Wannek zeigt, bei einem Gespräch über das Thema Wachkoma:

August 2001: Hurra! Mein Katheder ist weg! Bei einem Besuch beim Urologen hat dieser entschieden, ihn mir wieder wegzunehmen. Jetzt gehts mir eindeutig besser, das sind schon Schmerzen gewesen ... Ich hatte den Katheder nämlich einmal "abgestoßen", anscheinend hat ein Nierenstein den Ballon innerhalb aufgeritzt. Einen Tag nach der Entfernung hat man dann eine Handvoll Nierensteine bei mir im Bett gefunden! Aber nun bekomme ich Blasentee und einen Petersilientee, damit es gleich gar nicht mehr soweit kommt.
Auch meine Magensonde (PEG-Sonde) hat sich "vertschüsst" und ich habe nun einen Gastro-Tube.
Die Saftgaben meiner Mutter (Karotten, etc.) haben mich anscheinend auch resistenter gegen Viren gemacht. Auf unserer Station hatten alle den Darmvirus, der da "herumgegangen" ist, ich war der Einzige (!), der ihn nicht hatte.
Am 5.9.2001 ist es nun soweit, mir wird die sogenannte "Lioresal-Pumpe" implantiert. Durch diese Pumpe wird das Medikament "Lioresal" in weitaus geringerer Menge direkt in mein Rückenmark gebracht, was mich bei geringerer Dosis lockerer machen soll. Auch - so sagen die Ärzte - werde ich dann nicht mehr so müde sein. Und vielleicht, darf ich dann danach bald wieder nach Meidling zur Reha!
Seit 20.8. sind auch meine Therapeuten wieder da, witzigerweise hatten sie alle drei zur gleichen Zeit Urlaub, sodass ich eine Therapiepause hatte.
Und auch mit dem Essen mache ich Fortschritte, esse jetzt fast jeden Tag ein halbes Hipp-Obstglas! Auch habe ich schon wieder Kartoffelpürree mit Saft bekommen!

27. Juli 2001: Ja es gibt immer wieder etwas Neues. Alle meine Therapeuten haben sich lobend über meine Fortschritte geäußert. Bettina (PT) hat mir schon wieder einiges beigebracht. Das mit den Fingern habe ich ja schon berichtet, heute habe ich auf Befehl mit den Zehen gewackelt. Und dann bewege ich meinen Kopf nach links oder rechts, wie sie es mir halt sagt.
Seit neuestem lasse ich auch das Zähneputzen wieder zu. Meine rechte Hand habe ich letzte Woche sehr gut bewegen lassen, sodass meine Mutter mir den neuen Kurzhaarschnitt fühlen lassen konnte. Andreas (CST) hatte letzte Woche gemeint, dass er sich nicht so sicher ist, ob ich überhaupt wieder "aus mir raus will" - heute hat er dies redigiert und Uschi erzählt, dass er sehr wohl meine, dass es jetzt mit mir aufwärts geht und ich auch wieder meine kommunikativen Seiten zeige! Und die Wut, die er beim ersten Besuch in mir gespürt hat, ist auch schon deutlich weniger geworden.
Frau T. hat jetzt schon ein paar Schritte mit mir gemacht! Und Anne T.´s Schwester B. hat für uns alle ein Gerät zum Testen besorgt, ein "Motomed", da kann man Rad fahren mit einem Motor. Und wenn die Spastik kommt, stellt es sich wieder ab! Angeblich darf ich das nächste Woche mal ausprobieren!
Und dann hatte ich noch Besuch von Christina und Susi, meinen "alten" Freundinnen. Susi hat ein paar alte Bilder mitgebracht, auf denen wir alle draufsind. Witzig!
Am Montag waren wir in Schönbrunn, das war toll. Sogar das Elefantenbaby ABU konnten wir bewundern! Wir waren 8 Rollstuhlfahrer und einige Begleitpersonen. Uschi und Anna haben mich begleitet und mir alles gezeigt.
Noch was: ich bin jetzt jeden Sonntag mit der gesamten Familie bei meiner Oma am Seegrundstück in Baden (ihr könnt ja mal vorbeikommen ...)

Juli 2001: Die Therapien zeigen die ersten Fortschritte. Ich kann "auf Befehl" mit meinem Daumen wackeln und habe auch schon meinen Zeigefinger ausgestreckt. Auch bewege ich meinen Kopf seitlich auf Aufforderung. Ich bekomme jetzt außer dem täglichen Hipp-Karottensaft schon frisch gepressten Karotten- und Apfelsaft. Uschi mischt mir wegen der Verdauung auch noch ein paar Tropfen Oliven- oder Lachsöl dazu. Ich halte zwar nicht viel davon, aber immerhin schmecke ich es nicht, weil es über die Magensonde verabreicht wird. Und dann gibts noch Aloe Vera-Gel, das Neueste ist Sauerkrautsaft, der mir ebenfalls bei der Verdauung helfen soll. Alles in Allem - wurde mir gesagt - sind sie sehr zufrieden mit mir. Frau T. (eine Therapeutin) hilft mir sehr oft beim Stehen und ich habe auch schon ein paar Schritte gemacht, wenn die Therapeuten mir helfen. Ach ja, letzten Sonntag bin ich ganz allein (ohne dass meine Mutter mitfuhr) mit dem Krankentransportwagen zu Oma nach Baden gefahren! Ich werde jetzt sitzend transportiert und kann daher beim Autofahren aus dem Fenster schauen.

Mai/Juni 2001: Es hat sich viel getan! Der Ausflug am 5. Mai ist nicht der einzige geblieben. Uschi und Peter holen mich jede Woche nach Hause, außer wenn ich mal ausnahmsweise Fieber habe. Es tut mir gut, sogar die Musiktherapeuten haben schon gesagt, dass ich "ganz anders" bin, seit sie mit mir nach Hause fahren.
Und Arbeit haben sie mir aufhalst, manchmal bin ich ganz schön im Stress. Ich habe jetzt ein paar neue Therapeuten, die von außerhalb zu mir nach Lainz kommen. Wolfgang ist mein Logopäde (LG), er kommt zweimal die Woche und ich habe schon ein paar Fortschritte gemacht. Mein Mund ist jetzt ab und zu wieder offen und ich kneife ihn nicht mehr so zusammen. Was zur Folge hat, dass ich schon oft etwas essen durfte. Oma und Uschi geben mir Hippgläser (kindisch, was? Ist aber so praktisch!) mit Obst, ich habe schon einige Geschmacksrichtungen durch. Und in Lainz bekam ich von den Schwestern sogar schon ein paar Mal Kartoffelpürree mit Saft!
Dann habe ich noch eine eigene Physiotherapeutin (PT), Bettina, die auch 2x wöchentlich mit mir arbeitet. Auch hier gibt es Fortschritte, ich kann mein linkes Bein wieder besser abbiegen und den Kopf beugen und selbst wieder zurückgeben. Auch sie ist sehr zufrieden mit mir.
Seit letzter Woche kommt auch eine Barbara, das ist eine Ergotherapeutin (ET). Hier gibt es noch nicht viel zu berichten.
Dreimal war auch schon Andreas bei mir, der ein Cranio-Sacral-Praktiker (CST) ist, er meinte gestern, es wird von mal zu Mal besser, er löst meine Verspannungen.
Zweimal in der Woche besucht mich Waltraud, sie baut meine Energien wieder auf, beruhigt mich und hilft mir mit Steinen und Bachblüten.

Besuch hatte ich auch wieder. Ihr werdet es nicht glauben, aber Christina war da! Sie ist eine Schulfreundin aus der HASCH! Ich hab mich sehr über den Besuch gefreut, nächstes Mal wird sie auch Susi oder Melli mitbringen. Melli hat sich nach dem "Fernsehauftritt" von Uschi in der Sendung "talk to me" auf ATV bei meiner Mutter gemeldet.


Hier ein Foto aus der Handelsschulzeit !!!

5. Mai 2001: Ein großer Tag! Uschi hat einen Krankentransport engagiert und ich bin das erste Mal seit meinem Unfall "in den Schoß der Familie zurückgekehrt". Um 1/2 12 Uhr Mittags sind wir losgefahren und nach ca. einer halben Stunde waren wir in Oma und Opa´s Garten in Baden am Lorenzteich! Ein tolles Erlebnis, einmal wieder etwas anderes als Krankenhausmauern zu sehen. Ich bin in meinem Rollstuhl gesessen und habe auf das Wasser geschaut, mir die Bäume angesehen und meine Familie so richtig einmal wieder zusammen betrachtet. Sonst sehe ich ja alle immer nur "auf Raten". Einen Löffel Suppe habe ich gekostet, Vanilleeis gegessen und das erste Mal seit langer Zeit Karottensaft bekommen (was hoffentlich zu einer gesünderen Gesichtsfarbe beitragen soll!) Das Sackerl mit der Nahrung hing an einem Nagel in der Wand, anstatt auf dem langweiligen Ständer, der eigentlich dafür vorgesehen ist. Ein bisschen frisch wars schon, aber sie haben mich mit einer Decke zugedeckt und Jacken angezogen und umgehängt. Auch habe ich das erste Mal Karli und Inge M. wiedergesehen. Es hat mir gut gefallen, ich hab fast gar nicht geschwitzt und ich hoffe, solche Ausflüge gibts ab nun öfter (immerhin hab ich mich total gut benommen!) - Uschi und Peter haben gemeint, sie würden mich ab jetzt jedes Wochenende (bei guten Wetter versteht sich) holen, bin gespannt, ob sie das einhalten! ;-)

April 2001: Außer dem Alltagstrott gibt es nicht viel zu berichten, ich hatte einigen Besuch, so war Christine H. bei mir, deren Sohn Thomas auch ungefähr so krank ist wie ich (es geht ihm aber besser!). Sie hat mir ein schönes Buch mitgebracht, mit vielen Bildern; da kommt richtig Urlaubsstimmung auf. Auch Cindy war mit Baby Sarah da, die Kleine ist einfach zum Abbusseln. Sie haben sie mir auf mein Rollstuhltischchen gesetzt und sie hat mit ihren kleinen Händchen "patsch-patsch" auf meiner Hand gemacht.

Es gibt Diskussionen darüber, ob man mir eine Lioresal-Pumpe einsetzen soll, damit meine Spastik gelindert wird.

28. März 2001: Heute ist mein 24. Geburtstag, am Abend fahren wir (insgesamt 7 Patienten und einige Betreuer) ins Stadion zum Ländermatch Österreich - Israel !