Jochen 28.3.1977 - 29.5.2005

Für alle, die nicht kommen konnten und für alle, die es sich in Erinnerung rufen möchten,
hier ein Bericht über die Feier am 17.6.2005 in Oeynhausen.

Die Feier haben alle miteinander gestaltet und sie hätte Jochen sicher gefallen.

Er hätte es sicher auch so feierlich gewollt.

Der Pfarrer hat damit begonnen, dass er sagte, dass es eine etwas andere Beerdigung als sonst ist.
Und dass keine Kirchenlieder gespielt werden, sondern Musik, die Jochen gefallen hat.

Böhse Onkelz / Nur die besten sterben jung

Dann hat er ein paar Worte über Jochen gesagt, wie jung er war, wie er so lang nach einer "passenden" Arbeit gesucht hat und dann der Unfall passiert ist, als er seinen Traumjob gefunden hatte.

Pfarrer (leicht abgeändert) - Der Zug des Lebens:

Vor einiger Zeit las ich ein Buch, worin das Leben mit einer Zugreise verglichen wurde. Das Leben ist wie eine Reise im Zug: Man steigt oft ein und aus, es gibt Unfälle, bei manchem Aufenthalten angenehme Überraschungen und tiefe Traurigkeit bei anderen.

Wenn wir geboren werden, und in den Zug einsteigen treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns während unserer ganzen Reise begleiten werden: unsere Eltern. Leider ist die Wahrheit einer andere.

Manche steigen bei einer Station aus und lassen uns ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück. Allerdings steigen andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug ein. Es sind unsere Kinder, Geschwister, Verwandte, unsere Freunde und diese wunderbaren Menschen, die wir lieben. Manche der Personen die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang. Andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Reise.

Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die es brauchen. Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht...

Einige steigen ein und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt. Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Wagon setzen. Und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen.

Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühsal auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen. Leider können wir uns dann doch nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist. Macht nichts, so ist die Reise: voll von Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden... aber ohne Rückkehr. Also, machen wir die Reise auf die bestmögliche Weise. Versuchen wir mit unseren Mitreisenden gut auszukommen, und suchen wir das Beste in jedem von ihnen. Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann und möglicherweise unser Verständnis braucht.

Auch wir werden öfter schwanken und es wird jemanden geben, der uns versteht. Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden, und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal der, der gleich neben uns sitzt.
Ich glaube, ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige.

Die Trennung von einigen Freunden, die ich während der Reise traf, wird schmerzhaft sein. Sie alle allein zu lassen, wird sehr traurig sein. Aber ich habe die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, und ich habe das Gefühl, sie ankommen zu sehen, mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht hatten.

Was mich glücklich machen wird, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe, ihr Gepäck zu vermehren und wertvoller zu machen. Meine Freunde, schauen wir darauf, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat.

Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt.
Denen, die Teil meines Zuges sind, wünsche ich
Gute Reise !

Fürbitten

Babsi: Die Erinnerung ist das Fenster durch das wir unsere lieben Verstorbenen sehen können, wann immer wir wollen. Hilf uns, dass die Erinnerung an Jochen nicht verblasst und wir sie in unseren Herzen wach halten.

Andrea: Es geht nicht so sehr um das Reisen, sondern um das Abschied nehmen. Wir wünschen Dir, lieber Jochen, eine gute Reise und ein gutes Ankommen beim Herrn.

Leider gibt es keine Aufzeichnungen, welche Fürbitten Cindy und Peppi gesprochen haben.

Hr. Trojer: Herr, Du hast Dich besonders der Armen, der Kranken und der Sünder angenommen. Hilf uns, dass wir besonders den Patienten im Wachkoma beistehen.

Uschi: Wir beten auch für jene Menschen, die sich um Jochen in der langen Zeit der Krankheit und des Leidens gekümmert haben. Lass sie aus dieser schweren Zeit neue Kraft für ihr Leben schöpfen.

Patrick (statt Anna): Bitte Jesus, lass Jochen erkennen, dass er ins Licht gehört, wo es ganz schön ist. Und bitte lass ihn erkennen, dass ihn Engel abholen werden, die ihn auf den richtigen Weg führen. Lass ihn erkennen, dass es Jesus gibt und dass er Gott ist.

zur Gabenbereitung: Elvis Presley / My Way

Uschi - Brief von Agata:
Ich möchte Euch nun eine Nachricht von Agata vorlesen. Agata stammt aus Warschau und hat Jochen in den letzten drei Monaten übers Internet begleitet:

Hey, mein lieber Schatz!
Es ist so weit, dennoch habe ich mich nicht genug auf diesen Augenblick vorbereitet. Ich hatte bis zum letzten Tag gehofft, dass es Dir besser gehen wird. Heute weiß ich, dass es Dir jetzt besser geht, obwohl es schmerzhaft ist für uns.
Deine Familie ist in der letzten Zeit so hilflos .... Bitte hilf mir sie zu trösten, so dass es nicht nur Worte sind, die sie von mir hören. Gib ihnen die Kraft zurück, die mit ihren Tränen davon fließt.
Heute möchte ich mich von Dir verabschieden, obwohl ich es nicht kann. Ich würde so gerne bei Dir sein, am schwierigsten Tag, der Dich erwartet. Dennoch kann ich es nicht. Aber wenn Du ganz genau hinhörst, dann hörst Du mich "Auf Wiedersehen "sagen, von weitem.
Ich wünsche Dir, dass Du es besonders gut hast, dort wo Du ankommst.
Aber geh nicht zu weit weg! Bleib immer bei uns....
In Liebe Agata

Ein paar Worte, die in Jochens Sinn gewesen wären:

Bevor mein letzter Atemzug getain ist
Bevor der letzte Vorhang fällt
Bevor die letzten Blumen auf mich fallen
Will ich leben
Will ich lieben
Will ich sein
Dann kann der Tod kommen
Dann kann ich gehen
Dann kann ich sagen:
“Ich habe gelebt“

Stilles Gedenken

Söhne Mannheims / Vater unser

Herbert Grönemeyer / Der Weg

* * * * *

Am Grab:

Uschi:

Mein Schatz!
Ich wollt Dir noch so viel sagen. Aber irgendwie war mein Mund so verschlossen, die ganzen Jahre seit Deinem Unfall.
Ich hab mir so schwer getan. Wollt soviel sagen und machen, aber irgendwie war alles in meinen Gedanken da und nie in meinem Mund.
Aber vielleicht hast Du das so und so verstanden. Ohne viele Worte.
Vor allem hab ich Dir vor dem Unfall viel zu wenig gesagt, wie sehr ich Dich lieb hab. Und nun steh ich da vor den Trümmern unserer Beziehung Mutter-Sohn.
Es ist nichts übrig geblieben außer meiner großen Liebe zu Dir. Die immer in meinem Herzen bleiben wird.
Die Erinnerungen ... an so viele Erlebnisse. Du warst ein gutes Kind ....

Es sind so viele Sachen gewesen, die uns verbunden haben. Ich hab Dir viel zu wenig gedankt dafür, dass ich dir eigentlich mein Leben verdanke. Wenn Du in einer gewissen Situation nicht da gewesen wärst, wäre ich heut nicht mehr. Aber das wissen nur wir beide. Das verbindet uns miteinander.
Du hast mir mein Leben gerettet und ich konnte Dir nicht helfen. Vor allem konnte ich in Deiner letzten Stunde nicht dabei sein, das wird mir immer fehlen. Ich hätte so gerne Deine Hand und vor allem Dich gehalten.

So viele Erinnerungen. z.B. als wir vom Kindergarten heimgegangen sind, kurz beim "Greissler" vorbeischauten, und Du Dich auf den Boden geworfen hast, weil Du unbedingt eine Wurstsemmel wolltest ...
Deine Nächte auf dem Fell vor meinem Bett in unserer ersten Wohnung fallen mir da ein, als Dein Vater nicht wollte, dass du bei uns im Bett schläfst, was mir fast das Herz gebrochen hat.....
Oder wie schön es bei Oma am See war, als Du nicht aufhören wolltest, ins Wasser zu springen. Wie Du mit Deiner Schwester Anna im See herumgetümpelt bist - das gibts ja Gott se Dank auf Film.
Wie Du Dir den Kopf angeschlagen hast bei einem Sprung in den Ossiacher See. ...
Wie Du in den Winterurlauben in Haus im Ennstal glücklich warst. Du in der roten, glänzenden Jacke.
Oder unser Urlaub - einer der vielen - in Griechenland, winzigklein und verschollen in Lindos und alle haben den kleinen "Nini" gesucht. ...
Kannst Dich dran erinnern an die Zeiten, Du mit ca. 2 Jahren, wie Du am Strand mit dem englischen Bub herumgelaufen bist, Du so blitzweiß und er so rabenschwarz, ich muss mal die Fotos suchen, ich will sie Dir zeigen ....
Oder auf Chalkidiki, als du im Schlauchboot geschlafen hast - an Land und wir im Auto, wo es Dir viel zu heiß war ...
In Stoupa als ich so zornig war, als Peter und du nicht heimgekommen seid ... und ihr dann rauchend und trinkend am Balkon gesessen seid ..

Deine Liebe zu deiner Oma, die ich zuerst eifersüchtig überwacht hab und dann erst, als deine Schwester Anna schon auf der Welt war, endlich verstanden hab ...

Ich dank dir, dass du da warst .... ich danke dafür, dass ich mich so lang von dir verabschieden durfte, andere konnten von ihren Kindern nicht so lang Abschied nehmen ...

Es war ein erfülltes Leben, das Du viel mehr ausgekostet hast, als man eigentlich sollte. Im Nachhinein - wenn ich so drüber nachdenke: Du hast Dein Leben so gelebt, als wenn jeder Tag Dein letzter wär. Du hast es verstanden und vielleicht auch irgendwie gefühlt, dass Du Dein Leben leben musst, weil es so kurz sein wird.

Ich möchte Dir danken, dass ich einen Teil meines Lebens mit dir verbringen durfte, dass Du ein Teil meines Lebens warst und ich möcht dir noch mal sagen, wie lieb ich dich hab und immer haben werde!

Cindy: (leicht abgeändert)

Danke Jochen, dass Du so warst, wie Du warst! Du hast unser Leben bereichert!

Ein chinesisches Sprichwort sagt:
"Als Du auf die Welt kamst, weintest Du, um Dich herum freuten sich alle. Lebe so, dass wenn Du die Welt verläßt, alle weinen und Du lächelst!"

Es war uns eine Freude und Ehre Dich kennen gelernt zu haben und dass wir einen Teil unseres Lebens mit Dir gemeinsam verbringen durften! Wir werden Dich nie vergessen.

Babsi - Auf der anderen Seite des Weges:

Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.

Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.

Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. Gebraucht nicht eine andere Redensweise, seid nicht feierlich oder traurig.

Lacht weiterhin, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Lacht, denkt an mich, und betet für mich.

Damit mein Name im Hause gesprochen wird, so wie es immer war, ohne besondere Betonung, ohne die Spur eines Schattens.

Das Leben bedeutet das, was es immer war. Warum soll ich nicht mehr in eueren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in euerem Blickfeld bin?

Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.

Und:

Jochen ist tot. Ich muss es ganz begreifen, was das ist, Herr. Sein Blick wird mich nie mehr treffen, seine Hand meine Hand nie mehr halten; er ist tot, er ist nicht mehr hier.

Du bist die Auferstehung und das Leben. Wer an Dich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.

Lass ihn aufwachen bei Dir, Herr. Gib ihm das nie verrinnende Leben, nach dem wir uns sehen, Herr.

Kann unsere Sehnsucht uns täuschen? Herr Du hast es versprochen. Für ihn, der tot ist, erinnere ich Dich an Dein Wort: Wer an mich glaubt, wird leben."

Nachsatz:
Ich hab übrigens statt der Erde Sand von Stränden auf Rhodos (von 3 verschiedenen) gestreut!
Und Anna hat noch einen schönen Stein geworfen!


Bericht Babsi:

Hi all!

Also zuerst einmal danke Agata für deinen lieben Brief, kann mich zwar fast nicht mehr erinnern was drin stand, weil ich geistig während der meisten zeit ganz woanders war, aber in dem Moment in dem Uschi in vorgelesen hat fand ich ihn einfach nur schön.

Außerdem möchte ich noch sagen, dass dieses Begräbnis viel schöner war als man sich es hätte vorstellen können. Ich versuch das jetzt mal wieder zu geben (so gut es geht halt), damit ihr wisst wie ich das meine... also zu Beginn hat der Pfarrer ein paar Worte an Jochen gerichtet und dann gesagt dass wir ihn mit anderen Liedern verabschieden werden, die vielleicht etwas ungewöhnlich sind für ein Begräbnis aber eben SEINE Lieder waren... dann kamen die Onkelz und es hat richtig gerockt in dem Raum! Das hätte Jochen so gefallen! was red ich, es hat ihm gefallen! danach hat der Pfarrer die Geschichte "Zug des Lebens" in veränderter Form vorgelesen - da wird das Leben mit einer Zugreise verglichen (das war einfach viel schöner als tschuldigung wenn ich das so sage eine Predigt - find ich halt). Danach hat der Pfarrer uns aufgefordert unsere Fürbitten zu lesen... Babsi glaubt natürlich sie muss raus gehen weil keiner angefangen hat und marschiert nach vorne... dann fällt ihr ein wie klein der Saal eigentlich ist und sie blieb rechtzeitig stehen und hat die Bitte dann einfach laut im Saal gelesen - und auf einmal ertönen mitten aus dem Raums aus einer kleinen Menschentraube lauter Fürbitten - mindestens noch 7-8 weitere, und keiner ist dem anderen ins Wort gefallen als wäre abgesprochen gewesen wer wann redet... das war so wunderschön... außerdem haben draußen die ganze zeit Vögel gezwitschert und dann spielten sie MY WAY... dann hat der Pfarrer Uschi raus gebeten um Agatas letzte Worte für Jochen vorzulesen... dann gabs dieses eigenwillige Vater unser - bei dem ich richtig lächeln musste weil es einfach genauso eigenwillig wie Jochen war und daher viel passender als hätten wir es gesungen... dann gab es noch die Gabenbereitung zur Vergebung der Sünden (hol mir sonst nie eine Oblate... das war peinlich weil ich wusste nicht mehr was man darauf sagt wenn man sie bekommt, hab dann einfach Amen gesagt *gg* da hab ich mir gedacht "Jochen du wüsstest es ja auch nicht ;-) und tschuldigung lieber Gott"...) dann sagte der Pfarrer wieder was und dann kamen die sargträger und es spielte "Der Weg" (das war das schlimmste als sie den Sarg weg getragen haben! da wollt ich mich am liebsten draufwerfen und sagen, NEIN ihr dürft ihn nicht wegbringen jetzt wo er noch mal so nah bei mir ist!!!"...)

Am Grab hat Uschi dann einen wunderschönen Abschiedsbrief an Jochen vorgelesen, der so ehrlich und persönlich war, das war beeindruckend sich vor so vielen Menschen so zu öffnen und seinem Kind noch alles zu sagen was zu Lebzeiten nicht mehr gesagt wurde/werden konnte (2 a-4 Seiten!!! sie war wirklich stark!). Dann kam Cindy (wollte sie vor mich lassen, weil das irgendwie die Reihenfolge war in der wir auch in sein leben getreten sind (- also Uschi, Cindy, ich). Cindy hat nur ganz kurz und ohne zettel das hat mir gefallen gesagt: "Ich kann nicht viel sagen, danke Jochen dass du warst wie du warst, es war eine Ehre dich gekannt zu haben, wir vermissen dich" , dann hat sie schon geschluchzt und dem Pfarrer das Mikro in die hand gedrückt und ich hab mir gedacht - wie soll ich es nur schaffen fast eine A4-Seite zu lesen... 

Vor dem letzten Absatz konnte ich dann nicht mehr, meine Augen waren so nass daher konnte ich die Zeilen nicht mehr erkennen, und ich hatte ja keine Hand frei um sie wegzuwischen (weil Mikro in der einen hand, Zettel in der anderen), dann hat mir das beginnende schluchzenden den hals richtig zugeschnürt - auf einmal spür ich Uschis hand auf meiner Schulter und das hat mir soviel Kraft gegeben in dem Moment... dass ich die wichtigsten Schlusssätze dann noch ziemlich zitternd aber trotzdem laut, damit es der liebe Gott auch ja hört rausgebracht hab (da war ich echt in Trance, kann das gar nicht beschreiben, man liest einfach und alles herum ist vergessen...)

Ja und dann wurden noch die Blumen und die Erde auf den Sarg gestreut...

Der Friedhof ist wirklich so wunderschön und Jochen gefällt es dort so nah bei seiner Familie und mit den Vögeln und dem Feld rundherum, den raschelnden Bäumen im Wind und dem freien Himmel da draußen sicher sooooviel besser... dort kann man richtig durchatmen...

Auch das Wetter war so perfekt (wie am tag seines Todes - ein Wetter wie er es geliebt hat).

Pfiadi Spatzl!
 

Christine:

danke babsy

für die worte, jochen war sicher begeistert wie ihr alles gestaltet hab ,genau wie es jochen gewollt hätte.
er wird stolz sein auf seine mami, anna und peter und auf alle, die da waren.
eines bin ich mir sicher das es jochen in seiner neuer welt gut geht und er schon viele sternkinder kennt

meine ulrike und jochen werden sich super verstehen und sicher schützend über uns halten das es uns gut geht, sind sind ganz nah bei uns ich spüre es.

war gestern immer in gedanken bei euch und jochen

Uschi:

Hiiiiii,

wie wir heute (19.6.) am Nachmittag am Friedhof waren, da hab ich aus fast jedem Kranz eine Blume rausgeholt und hab einen kleinen Kranz gemacht, den ich auf das Kreuz gehängt habe, schaut mal:

Bericht Anna . beim Erstellen dieser Seite:

So... jetzt ein bisschen was von mir:

Hallo Cindy,
Was ich dir noch sagen wollte: Es war so... ja schön, vorgestern als du gesagt hast, du kannst nicht viel sagen und "Jochen, danke, dass du so warst wie du warst"
Ich weiß auch nicht wie ich das sagen soll, aber dieser einfache Satz - er war wie er war und du hast einfach das richtige gesagt!

Agata, dir will ich noch was erzählen. Wir waren dann am späten Nachmittag bzw. Abend ja noch mit der Familie am See bei meiner Oma und ich hab lange mit meinem Onkel geredet. Er hat die ganze zeit gesagt, wie schön das war, was du uns allen eigentlich mit auf den Weg gegeben hast: Du hast immer gehofft, dass es ihm irgendwann besser geht, nur jetzt weißt du, dass es ihm besser geht. Das hat meinen Onkel total gerührt, er war total fertig aber er hat das so toll gefunden von dir. Das wollte ich dir noch sagen.

Babsi, ja auch das was du alles vorgetragen hast war super. Ich bin mir sicher, dass Jochen irgendwo in der Halle gestanden ist und sich wirklich total abgehaut hat, als du bei den Fürbitten rausgerannt bist ggg

Und allen möcht ich noch was wegen dem Begräbnis insgesamt sagen. Wir haben doch alle diese Angst vorher gespürt. Aber im Nachhinein gesehen war es so wunderschön, ein richtig schöner Abschied - obwohl es ja kein Abschied war. Weil wir wissen, dass wir ihn bald wieder sehen werden. Auf diesem Hauptbahnhof =)

Und meine Angst vor dem ganzen Kondolieren nach dem Grab ist auch verschwunden. Wisst ihr was? Ich fand es teilweise sogar einfach schön. Da waren so viele Menschen, die so geweint haben, die ihre Trauer ausgedrückt haben - es war nicht so, wie bei anderen Begräbnissen wo man denkt, dass das jetzt zwar schon ernst gemeint war, aber dass das halt sein "muss".
Es war so schön, einfach mal weinen zu können. Und dass einfach mal Leute zu mir gekommen sind und mich umarmt haben - Leute, die ich nicht einmal wirklich gut kenne. Da denk ich zum Beispiel an eine Frau aus Oeynhausen, die mir auch ein paar aufmunternde Worte gesagt hat, oder einer von Jochen's Freunden (SORRY, ich weiß nicht mehr wer das war und das find ich ganz schrecklich! Aber ich war wie in Trance...)

Und eins würde ich mir noch so wünschen... Ich würde mir wünschen, dass wir alle irgendwann wieder zusammenkommen um zu reden. Im Sommer oder nächstes Jahr am 29.5. Egal, irgendwann. Es wäre so schön wenn die ganze Familie (sowohl die Obermeier und Wöss, als auch ein Teil der Tuczai-Familie) und wieder alle Freunde kommen würden.
Wir sollten uns alle nicht vergessen. Wir waren (sind) ein Teil von Jochens Leben. Also gehören auch wir alle irgendwie zusammen.

So und das letzte was ich noch sagen will ist an alle Freunde von Jochen (ha, ich könnt euch sogar aufzählen, wer da war. Es war irgendwie toll, euch alle zu sehen - ich mein, das klingt jetzt komisch, denn ich kannte bzw. kenne euch ja eigentlich im großen und ganzen nur vom sehen, vl. auch bissl reden. Es war schön, als wir alle gemeinsam am Tisch gesessen sind und ich euch einfach nur zuhören konnte - über Jochen reden, erzählen. Ja, das ist auch so eine Sache... eigentlich müsste ich so eifersüchtig (ist nicht das richtige Wort!) auf euch sein - ihr habt Jochen so gut gekannt. Besser als ich... glaub ich. Ihr könnt so stolz darauf sein, dass ihr so viel Zeit mit ihm verbringen durftet (ja, seid ihr bestimmt auch). Es ist schon irgendwie schwer zu sehen, dass ihr ihn so gut gekannt habt und ich ihn irgendwie nicht. Meine Güte, klingt das jetzt blöd. Aber ich kann es irgendwie grad nicht ausdrücken.

Aber, naja, es war so erleichternd, als ihr gemeinsam gekommen seid, denn Jochen hätte sich das auch gewünscht.
Und als ich euch gesehen hab... wow, das war ein eigenartiges Gefühl. Weil ich euch immer auf Fotos mit Jochen sehe, bzw. halt immer in Erinnerung mit Jochen. Und jetzt seid ihr da gewesen, ohne Jochen.

So, jetzt wirklich das letzte... irgendwie fühle ich mich jetzt nach dem Begräbnis noch hoffnungsloser als vorher. Ich weiß auch nicht warum. Komisch.
Es ist einfach so... dass wir jetzt alle zusammen da waren, alle Leute, die Jochen so gern gehabt hat. Und im Hintergedanken weiß man aber, dass wir alle nicht mehr so zusammen sein werde. Wegen welchen Gründen auch immer.