Jochen 28.3.1977 - 29.5.2005
Der Pfarrer hat damit begonnen, dass er sagte,
dass es eine etwas andere Beerdigung als sonst ist.
Und dass keine Kirchenlieder
gespielt werden, sondern Musik, die Jochen gefallen hat.
Böhse Onkelz / Nur die besten sterben jung
Dann hat er ein paar Worte über Jochen gesagt, wie jung er war, wie er so lang
nach einer "passenden" Arbeit gesucht hat und dann der Unfall passiert
ist, als er seinen Traumjob gefunden hatte.
Pfarrer (leicht abgeändert) - Der Zug des Lebens:
Vor einiger Zeit las ich ein Buch, worin das Leben mit einer Zugreise verglichen
wurde. Das Leben ist wie eine Reise im Zug: Man steigt oft ein und aus, es gibt
Unfälle, bei manchem Aufenthalten angenehme Überraschungen und tiefe
Traurigkeit bei anderen.
Wenn wir geboren werden, und in den Zug einsteigen treffen wir Menschen, von
denen wir glauben, dass sie uns während unserer ganzen Reise begleiten werden:
unsere Eltern. Leider ist die Wahrheit einer andere.
Manche steigen bei einer Station aus und lassen uns ohne ihre Liebe und
Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück. Allerdings steigen
andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug ein. Es sind
unsere Kinder, Geschwister, Verwandte, unsere Freunde und diese wunderbaren
Menschen, die wir lieben. Manche der Personen die einsteigen, betrachten die
Reise als kleinen Spaziergang. Andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Reise.
Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen,
die es brauchen. Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende
Sehnsucht...
Einige steigen ein und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt. Es erstaunt
uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen
anderen Wagon setzen. Und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen
lassen.
Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühsal auf uns zu
nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen. Leider können wir
uns dann doch nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt
ist. Macht nichts, so ist die Reise: voll von Herausforderungen, Träumen,
Fantasien, Hoffnungen und Abschieden... aber ohne Rückkehr. Also, machen wir
die Reise auf die bestmögliche Weise. Versuchen wir mit unseren Mitreisenden
gut auszukommen, und suchen wir das Beste in jedem von ihnen. Erinnern wir uns
daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann
und möglicherweise unser Verständnis braucht.
Auch wir werden öfter schwanken und es wird jemanden geben, der uns versteht.
Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig
aussteigen werden, und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen
werden, nicht einmal der, der gleich neben uns sitzt.
Ich glaube, ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige.
Die Trennung von einigen Freunden, die ich während der Reise traf, wird
schmerzhaft sein. Sie alle allein zu lassen, wird sehr traurig sein. Aber ich
habe die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, und ich habe das
Gefühl, sie ankommen zu sehen, mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht
hatten.
Was mich glücklich machen wird, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe, ihr
Gepäck zu vermehren und wertvoller zu machen. Meine Freunde, schauen wir
darauf, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt
hat.
Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der
Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt.
Denen, die Teil meines Zuges sind, wünsche ich
Gute Reise !
Fürbitten
Babsi: Die Erinnerung ist das Fenster durch das wir unsere lieben Verstorbenen
sehen können, wann immer wir wollen. Hilf uns, dass die Erinnerung an Jochen
nicht verblasst und wir sie in unseren Herzen wach halten.
Andrea: Es geht nicht so sehr um das Reisen, sondern um das Abschied nehmen. Wir
wünschen Dir, lieber Jochen, eine gute Reise und ein gutes Ankommen beim Herrn.
Leider gibt es keine Aufzeichnungen, welche Fürbitten
Cindy und
Peppi gesprochen haben.
Hr. Trojer: Herr, Du hast Dich besonders der Armen, der Kranken und der Sünder
angenommen. Hilf uns, dass wir besonders den Patienten im Wachkoma beistehen.
Uschi: Wir beten auch für jene Menschen, die sich um Jochen in der langen Zeit
der Krankheit und des Leidens gekümmert haben. Lass sie aus dieser schweren
Zeit neue Kraft für ihr Leben schöpfen.
Patrick (statt Anna): Bitte Jesus, lass Jochen erkennen, dass er ins Licht gehört,
wo es ganz schön ist. Und bitte lass ihn erkennen, dass ihn Engel abholen
werden, die ihn auf den richtigen Weg führen. Lass ihn erkennen, dass es Jesus
gibt und dass er Gott ist.
zur Gabenbereitung: Elvis Presley / My Way
Uschi - Brief von Agata:
Ich möchte Euch nun eine Nachricht von Agata vorlesen. Agata stammt aus
Warschau und hat Jochen in den letzten drei Monaten übers Internet begleitet:
Hey, mein lieber Schatz!
Es ist so weit, dennoch habe ich mich nicht genug auf diesen Augenblick
vorbereitet. Ich hatte bis zum letzten Tag gehofft, dass es Dir besser gehen
wird. Heute weiß ich, dass es Dir jetzt besser geht, obwohl es schmerzhaft ist
für uns.
Deine Familie ist in der letzten Zeit so hilflos .... Bitte hilf mir sie zu trösten,
so dass es nicht nur Worte sind, die sie von mir hören. Gib ihnen die Kraft zurück,
die mit ihren Tränen davon fließt.
Heute möchte ich mich von Dir verabschieden, obwohl ich es nicht kann. Ich würde
so gerne bei Dir sein, am schwierigsten Tag, der Dich erwartet. Dennoch kann ich
es nicht. Aber wenn Du ganz genau hinhörst, dann hörst Du mich "Auf
Wiedersehen "sagen, von weitem.
Ich wünsche Dir, dass Du es besonders gut hast, dort wo Du ankommst.
Aber geh nicht zu weit weg! Bleib immer bei uns....
In Liebe Agata
Ein paar Worte, die in Jochens Sinn gewesen wären:
Bevor mein letzter Atemzug getain ist
Bevor der letzte Vorhang fällt
Bevor die letzten Blumen auf mich fallen
Will ich leben
Will ich lieben
Will ich sein
Dann kann der Tod kommen
Dann kann ich gehen
Dann kann ich sagen:
“Ich habe gelebt“
Stilles Gedenken
Söhne Mannheims / Vater unser
Herbert Grönemeyer / Der Weg
* * * * *
Am Grab:
Uschi:
Mein Schatz!
Ich wollt Dir noch so viel sagen. Aber irgendwie war mein Mund so verschlossen,
die ganzen Jahre seit Deinem Unfall.
Ich hab mir so schwer getan. Wollt soviel sagen und machen, aber irgendwie war
alles in meinen Gedanken da und nie in meinem Mund.
Aber vielleicht hast Du das so und so verstanden. Ohne viele Worte.
Vor allem hab ich Dir vor dem Unfall viel zu wenig gesagt, wie sehr ich Dich
lieb hab. Und nun steh ich da vor den Trümmern unserer Beziehung Mutter-Sohn.
Es ist nichts übrig geblieben außer meiner großen Liebe zu Dir. Die immer in
meinem Herzen bleiben wird.
Die Erinnerungen ... an so viele Erlebnisse. Du warst ein gutes Kind ....
Es sind so viele Sachen gewesen, die uns verbunden haben. Ich hab Dir viel zu
wenig gedankt dafür, dass ich dir eigentlich mein Leben verdanke. Wenn Du in
einer gewissen Situation nicht da gewesen wärst, wäre ich heut nicht mehr.
Aber das wissen nur wir beide. Das verbindet uns miteinander.
Du hast mir mein Leben gerettet und ich konnte Dir nicht helfen. Vor allem
konnte ich in Deiner letzten Stunde nicht dabei sein, das wird mir immer fehlen.
Ich hätte so gerne Deine Hand und vor allem Dich gehalten.
So viele Erinnerungen. z.B. als wir vom Kindergarten heimgegangen sind, kurz
beim "Greissler" vorbeischauten, und Du Dich auf den Boden geworfen
hast, weil Du unbedingt eine Wurstsemmel wolltest ...
Deine Nächte auf dem Fell
vor meinem Bett in unserer ersten Wohnung fallen mir da ein, als Dein Vater
nicht wollte, dass du bei uns im Bett schläfst, was mir fast das Herz gebrochen
hat.....
Oder wie schön es bei Oma am See war, als Du nicht aufhören wolltest,
ins Wasser zu springen. Wie Du mit Deiner Schwester Anna im See herumgetümpelt
bist - das gibts ja Gott se Dank auf Film.
Wie Du Dir den Kopf angeschlagen hast
bei einem Sprung in den Ossiacher See. ...
Wie Du in den Winterurlauben in Haus
im Ennstal glücklich warst. Du in der roten, glänzenden Jacke.
Oder unser
Urlaub - einer der vielen - in Griechenland, winzigklein und verschollen in Lindos und alle haben den kleinen "Nini" gesucht. ...
Kannst Dich dran
erinnern an die Zeiten, Du mit ca. 2 Jahren, wie Du am Strand mit dem englischen
Bub herumgelaufen bist, Du so blitzweiß und er so rabenschwarz, ich muss mal
die Fotos suchen, ich will sie Dir zeigen ....
Oder auf Chalkidiki, als du im
Schlauchboot geschlafen hast - an Land und wir im Auto, wo es Dir viel zu heiß
war ...
In Stoupa als ich so zornig war, als Peter und du nicht heimgekommen
seid ... und ihr dann rauchend und trinkend am Balkon gesessen seid ..
Deine Liebe zu deiner Oma, die ich zuerst eifersüchtig überwacht hab und dann
erst, als deine Schwester Anna schon auf der Welt war, endlich verstanden hab
...
Ich dank dir, dass du da warst .... ich danke dafür, dass ich mich so lang von
dir verabschieden durfte, andere konnten von ihren Kindern nicht so lang
Abschied nehmen ...
Es war ein erfülltes Leben, das Du viel mehr ausgekostet hast, als man
eigentlich sollte. Im Nachhinein - wenn ich so drüber nachdenke: Du hast Dein
Leben so gelebt, als wenn jeder Tag Dein letzter wär. Du hast es verstanden und
vielleicht auch irgendwie gefühlt, dass Du Dein Leben leben musst, weil es so
kurz sein wird.
Ich möchte Dir danken, dass ich einen Teil meines Lebens mit dir verbringen
durfte, dass Du ein Teil meines Lebens warst und ich möcht dir noch mal sagen,
wie lieb ich dich hab und immer haben werde!
Cindy: (leicht abgeändert)
Danke Jochen, dass Du so warst, wie Du warst! Du hast unser Leben bereichert!
Ein chinesisches Sprichwort sagt:
"Als Du auf die Welt kamst, weintest Du, um Dich herum freuten sich alle.
Lebe so, dass wenn Du die Welt verläßt, alle weinen und Du lächelst!"
Es war uns eine Freude und Ehre Dich kennen gelernt zu haben und dass wir einen
Teil unseres Lebens mit Dir gemeinsam verbringen durften! Wir werden Dich nie
vergessen.
Babsi - Auf der anderen Seite des Weges:
Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. Gebraucht nicht eine andere
Redensweise, seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Lacht, denkt an mich, und
betet für mich.
Damit mein Name im Hause gesprochen wird, so wie es immer war, ohne besondere
Betonung, ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war. Warum soll ich nicht mehr in eueren
Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in euerem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.
Und:
Jochen ist tot. Ich muss es ganz begreifen, was das ist, Herr. Sein Blick wird
mich nie mehr treffen, seine Hand meine Hand nie mehr halten; er ist tot, er ist
nicht mehr hier.
Du bist die Auferstehung und das Leben. Wer an Dich glaubt, wird leben, auch
wenn er gestorben ist.
Lass ihn aufwachen bei Dir, Herr. Gib ihm das nie verrinnende Leben, nach dem
wir uns sehen, Herr.
Kann unsere Sehnsucht uns täuschen? Herr Du hast es versprochen. Für ihn, der
tot ist, erinnere ich Dich an Dein Wort: Wer an mich glaubt, wird leben."
Nachsatz:
Ich hab übrigens statt der Erde Sand von Stränden auf Rhodos (von 3
verschiedenen) gestreut!
Und Anna hat noch einen schönen Stein geworfen!
Bericht Babsi:
Hi all!
Also zuerst einmal danke Agata für deinen lieben Brief, kann mich zwar fast
nicht mehr erinnern was drin stand, weil ich geistig während der meisten zeit
ganz woanders war, aber in dem Moment in dem Uschi in vorgelesen hat fand ich
ihn einfach nur schön.
Außerdem möchte ich noch sagen, dass dieses Begräbnis viel schöner war als
man sich es hätte vorstellen können. Ich versuch das jetzt mal wieder zu geben
(so gut es geht halt), damit ihr wisst wie ich das meine... also zu Beginn hat
der Pfarrer ein paar Worte an Jochen gerichtet und dann gesagt dass wir ihn mit
anderen Liedern verabschieden werden, die vielleicht etwas ungewöhnlich sind für
ein Begräbnis aber eben SEINE Lieder waren... dann kamen die Onkelz und es hat
richtig gerockt in dem Raum! Das hätte Jochen so gefallen! was red ich, es hat
ihm gefallen! danach hat der Pfarrer die Geschichte "Zug des Lebens"
in veränderter Form vorgelesen - da wird das Leben mit einer Zugreise
verglichen (das war einfach viel schöner als tschuldigung wenn ich das so sage
eine Predigt - find ich halt). Danach hat der Pfarrer uns aufgefordert unsere Fürbitten
zu lesen... Babsi glaubt natürlich sie muss raus gehen weil keiner angefangen
hat und marschiert nach vorne... dann fällt ihr ein wie klein der Saal
eigentlich ist und sie blieb rechtzeitig stehen und hat die Bitte dann einfach
laut im Saal gelesen - und auf einmal ertönen mitten aus dem Raums aus einer
kleinen Menschentraube lauter Fürbitten - mindestens noch 7-8 weitere, und
keiner ist dem anderen ins Wort gefallen als wäre abgesprochen gewesen wer wann
redet... das war so wunderschön... außerdem haben draußen die ganze zeit Vögel
gezwitschert und dann spielten sie MY WAY... dann hat der Pfarrer Uschi raus
gebeten um Agatas letzte Worte für Jochen vorzulesen... dann gabs dieses
eigenwillige Vater unser - bei dem ich richtig lächeln musste weil es einfach
genauso eigenwillig wie Jochen war und daher viel passender als hätten wir es
gesungen... dann gab es noch die Gabenbereitung zur Vergebung der Sünden (hol
mir sonst nie eine Oblate... das war peinlich weil ich wusste nicht mehr was man
darauf sagt wenn man sie bekommt, hab dann einfach Amen gesagt *gg* da hab ich
mir gedacht "Jochen du wüsstest es ja auch nicht ;-) und tschuldigung
lieber Gott"...) dann sagte der Pfarrer wieder was und dann kamen die
sargträger und es spielte "Der Weg" (das war das schlimmste als sie
den Sarg weg getragen haben! da wollt ich mich am liebsten draufwerfen und
sagen, NEIN ihr dürft ihn nicht wegbringen jetzt wo er noch mal so nah bei mir
ist!!!"...)
Am Grab hat Uschi dann einen wunderschönen Abschiedsbrief an Jochen vorgelesen,
der so ehrlich und persönlich war, das war beeindruckend sich vor so vielen Menschen
so zu öffnen und seinem Kind noch alles zu sagen was zu Lebzeiten nicht mehr
gesagt wurde/werden konnte (2 a-4 Seiten!!! sie war wirklich stark!). Dann kam Cindy
(wollte sie vor mich lassen, weil das irgendwie die Reihenfolge war in der wir
auch in sein leben getreten sind (- also Uschi, Cindy, ich). Cindy hat nur ganz
kurz und ohne zettel das hat mir gefallen gesagt: "Ich kann nicht viel
sagen, danke Jochen dass du warst wie du warst, es war eine Ehre dich gekannt zu
haben, wir vermissen dich" , dann hat sie schon geschluchzt und dem Pfarrer
das Mikro in die hand gedrückt und ich hab mir gedacht - wie soll ich es nur
schaffen fast eine A4-Seite zu lesen...
Vor dem letzten Absatz konnte ich dann nicht mehr, meine Augen waren so nass
daher konnte ich die Zeilen nicht mehr erkennen, und ich hatte ja keine Hand
frei um sie wegzuwischen (weil Mikro in der einen hand, Zettel in der anderen),
dann hat mir das beginnende schluchzenden den hals richtig zugeschnürt - auf
einmal spür ich Uschis hand auf meiner Schulter und das hat mir soviel Kraft
gegeben in dem Moment... dass ich die wichtigsten Schlusssätze dann noch
ziemlich zitternd aber trotzdem laut, damit es der liebe Gott auch ja hört
rausgebracht hab (da war ich echt in Trance, kann das gar nicht beschreiben, man
liest einfach und alles herum ist vergessen...)
Ja und dann wurden noch die Blumen und die Erde auf den Sarg gestreut...
Der Friedhof ist wirklich so wunderschön und Jochen gefällt es dort so nah bei
seiner Familie und mit den Vögeln und dem Feld rundherum, den raschelnden Bäumen
im Wind und dem freien Himmel da draußen sicher sooooviel besser... dort kann
man richtig durchatmen...
Auch das Wetter war so perfekt (wie am tag seines Todes - ein Wetter wie er es
geliebt hat).
Pfiadi Spatzl!
Christine:
danke babsy
für die worte, jochen war sicher begeistert wie ihr alles gestaltet hab ,genau
wie es jochen gewollt hätte.
er wird stolz sein auf seine mami, anna und peter und auf alle, die da waren.
eines bin ich mir sicher das es jochen in seiner neuer welt gut geht und er
schon viele sternkinder kennt
meine ulrike und jochen werden sich super verstehen und sicher schützend über
uns halten das es uns gut geht, sind sind ganz nah bei uns ich spüre es.
war gestern immer in gedanken bei euch und jochen
Uschi:
Hiiiiii,
wie wir heute (19.6.) am Nachmittag am Friedhof waren, da hab ich aus fast jedem
Kranz eine Blume rausgeholt und hab einen kleinen Kranz gemacht, den ich auf das
Kreuz gehängt habe, schaut mal:
Bericht Anna . beim Erstellen dieser Seite:
So... jetzt ein bisschen was von mir:
Hallo Cindy,
Was ich dir noch sagen wollte: Es war so... ja schön, vorgestern als du gesagt
hast, du kannst nicht viel sagen und "Jochen, danke, dass du so warst wie
du warst"
Ich weiß auch nicht wie ich das sagen soll, aber dieser einfache Satz - er war
wie er war und du hast einfach das richtige gesagt!
Agata, dir will ich noch was erzählen. Wir waren dann am späten Nachmittag
bzw. Abend ja noch mit der Familie am See bei meiner Oma und ich hab lange mit
meinem Onkel geredet. Er hat die ganze zeit gesagt, wie schön das war, was du
uns allen eigentlich mit auf den Weg gegeben hast: Du hast immer gehofft, dass
es ihm irgendwann besser geht, nur jetzt weißt du, dass es ihm besser geht. Das
hat meinen Onkel total gerührt, er war total fertig aber er hat das so toll
gefunden von dir. Das wollte ich dir noch sagen.
Babsi, ja auch das was du alles vorgetragen hast war super. Ich bin mir sicher,
dass Jochen irgendwo in der Halle gestanden ist und sich wirklich total abgehaut hat,
als du bei den Fürbitten rausgerannt bist ggg
Und allen möcht ich noch was wegen dem Begräbnis insgesamt sagen. Wir haben
doch alle diese Angst vorher gespürt. Aber im Nachhinein gesehen war es so
wunderschön, ein richtig schöner Abschied - obwohl es ja kein Abschied war.
Weil wir wissen, dass wir ihn bald wieder sehen werden. Auf diesem Hauptbahnhof
=)
Und meine Angst vor dem ganzen Kondolieren nach dem Grab ist auch verschwunden.
Wisst ihr was? Ich fand es teilweise sogar einfach schön. Da waren so viele
Menschen, die so geweint haben, die ihre Trauer ausgedrückt haben - es war
nicht so, wie bei anderen Begräbnissen wo man denkt, dass das jetzt zwar schon
ernst gemeint war, aber dass das halt sein "muss".
Es war so schön, einfach mal weinen zu können. Und dass einfach mal Leute zu
mir gekommen sind und mich umarmt haben - Leute, die ich nicht einmal wirklich
gut kenne. Da denk ich zum Beispiel an eine Frau aus Oeynhausen, die mir auch
ein paar aufmunternde Worte gesagt hat, oder einer von Jochen's Freunden (SORRY,
ich weiß nicht mehr wer das war und das find ich ganz schrecklich! Aber ich war
wie in Trance...)
Und eins würde ich mir noch so wünschen... Ich würde mir wünschen, dass wir
alle irgendwann wieder zusammenkommen um zu reden. Im Sommer oder nächstes Jahr
am 29.5. Egal, irgendwann. Es wäre so schön wenn die ganze Familie (sowohl die
Obermeier und Wöss, als auch ein Teil der Tuczai-Familie) und wieder alle
Freunde kommen würden.
Wir sollten uns alle nicht vergessen. Wir waren (sind) ein Teil von Jochens
Leben. Also gehören auch wir alle irgendwie zusammen.
So und das letzte was ich noch sagen will ist an alle Freunde von Jochen (ha, ich
könnt euch sogar aufzählen, wer da war. Es war irgendwie toll, euch alle zu
sehen - ich mein, das klingt jetzt komisch, denn ich kannte bzw. kenne euch ja
eigentlich im großen und ganzen nur vom sehen, vl. auch bissl reden. Es war schön,
als wir alle gemeinsam am Tisch gesessen sind und ich euch einfach nur zuhören
konnte - über Jochen reden, erzählen. Ja, das ist auch so eine Sache...
eigentlich müsste ich so eifersüchtig (ist nicht das richtige Wort!) auf euch
sein - ihr habt Jochen so gut gekannt. Besser als ich... glaub ich. Ihr könnt
so stolz darauf sein, dass ihr so viel Zeit mit ihm verbringen durftet (ja, seid
ihr bestimmt auch). Es ist
schon irgendwie schwer zu sehen, dass ihr ihn so gut gekannt habt und ich ihn
irgendwie nicht. Meine Güte, klingt das jetzt blöd. Aber ich kann es irgendwie
grad nicht ausdrücken.
Aber, naja, es war so erleichternd, als ihr gemeinsam gekommen seid, denn Jochen hätte
sich das auch gewünscht.
Und als ich euch gesehen hab... wow, das war ein eigenartiges Gefühl. Weil ich
euch immer auf Fotos mit Jochen sehe, bzw. halt immer in Erinnerung mit Jochen.
Und jetzt seid ihr da gewesen, ohne Jochen.
So, jetzt wirklich das letzte... irgendwie fühle ich mich jetzt nach dem Begräbnis
noch hoffnungsloser als vorher. Ich weiß auch nicht warum. Komisch.
Es ist einfach so... dass wir jetzt alle zusammen da waren, alle Leute, die
Jochen so gern gehabt hat. Und im Hintergedanken weiß man aber, dass wir alle
nicht mehr so zusammen sein werde. Wegen welchen Gründen auch immer.